VATM: Beschleuniger für den Glasfaserausbau
Das ist für die Branche, die Glasfaser schnell und kostengünstig verlegen will, ziemlich wichtig. Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM, begrüßt die DIN-Norm "als wichtigen Beschleuniger des Glasfaserausbaus in Deutschland." Der VATM ist sich sicher, dass eine flächendeckende Glasfaserversorgung, wie sie die Bundesregierung bis 2030 plant, schneller und kostengünstiger gebaut werden muss.
BREKO: Meilenstein für noch mehr Tempo
Auch beim BREKO-Breitbandverband sieht man die DIN 18220 als wichtigen "Meilenstein für noch mehr Tempo beim Glasfaserausbau". Mithilfe moderner Verlege-Techniken, wie das "Trenching", wo ein Schlitz in den Gehweg oder die Straße gefräst, das Kabel versenkt und gleich wieder verschlossen wird, könnten viele aufwändige Tiefbau- und Straßenbaumaßnahmen gespart und Ausbaukosten verringert werden.
Die Argumente
Für das Trenching spricht, dass es schnell geht, die Belastung der Anwohner verringert sich, die Umwelt werde geschont.
Gegen das Trenching spricht, dass bei späteren Bauarbeiten an Gas, Wasser oder Stromleitungen oder einem Austausch des Straßenbelags ein extremes Risiko besteht, die Glasfasertrasse zu "erwischen", sprich zu unterbrechen. Danach muss die Faser schnellstmöglichst repariert werden und danach dürfen sich Rechtsgelehrte mit der Schuld- und Kostenfrage beschäftigen. Von daher lehnen viele Gemeinden solche Verfahren rigoros ab und fordern eine tiefere Verlegung. Auch viele Tiefbaufirmen fürchten um den Verlust lukrativer Aufträge für die klassische Verlegung mit Graben ausheben, Kabel verlegen und dann auffüllen, was deutlich mehr Zeit und Personal erfordert und somit teurer ist. Die Hoffnung der Verbände ist, dass sich die Kommunen, durch die DIN-Norm "abgesichert", endlich trauen, diese "alternativen Verlege-Techniken" eher zu akzeptieren.
Weitere Verlegemethoden
Neben der DIN 18220 gibt es noch weitere Verlegemethoden. Darauf weist der BREKO hin. Das sind "grabenlose Bauverfahren" wie Spülbohr-, Richtpress- und Keyholeverfahren, der Einsatz von Erdraketen, das Vibrationseinzugsverfahren sowie die Verlegung in Abwasser- oder Fernwärmekanälen. Nur mit einem breiten Mix unterschiedlicher Methoden, die je nach örtlichen Gegebenheiten passgenau eingesetzt werden, werde ein schnellerer flächendeckender Glasfaserausbau in Deutschland möglich.
Freileitungen sind unpopulär
Das kostengünstigste Verfahren wäre das Aufhängen von Freileitungen an Masten. Aber auch dafür braucht es umfangreiche zeitraubende Genehmigungsverfahren, und das ist schon wegen der "unschönen Optik" nicht sonderlich populär. In anderen Ländern (Frankreich, Spanien, Portugal) sind solche Verfahren Standard und der Ausbau daher schon wesentlich weiter.
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