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Bis zu 80 Prozent der Investitionskosten beim leitungsgebundenen Breitbandausbau entfallen auf den Tiefbau. Dies ist ein wesentlicher Grund, warum der Glasfaserausbau in Deutschland nur langsam vorankommt. Netzbetreiber und andere infrastrukturausbauende Unternehmen setzen aus Kostenssenkungs- und Zeiteinsparungsgründen vermehrt auf alternative Techniken zur Verlegung von Leerrohren und Glasfaserkabeln.

Der folgende Überblick zeigt daher die wichtigsten alternativen Verlegemethoden für den Glasfaserausbau, stellt Vor- und Nachteile der Methode gegenüber und benennt konkrete Anwendungsbeispiele. Detaillierte Informationen bietet Ihnen unser Leitfaden für alternative Verlegemethoden.

Eine besondere Praxisrelevanz für den flächendeckenden Gigabitausbau in Nordrhein-Westfalen spielt die Verlegung von Glasfaserleitungen in geringerer Tiefe. Vor diesem Hintergrund haben das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) und das Kompetenzzentrum Gigabit.NRW in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßenbau.NRW und dem Amt für Verkehrsmanagement der Landeshauptstadt Düsseldorf eine Online-Workshopreihe durchgeführt. Die wesentlichen Fragen und Antworten zu den Workshops finden Sie in den FAQ zur Workshopreihe Mindertiefe Verlegemethoden.

Des Weiteren wurde neben der Workshop-Reihe eine Online-Umfrage durchgeführt. Diese zielte darauf ab, auch den nicht an den Workshops teilnehmenden Kommunen und kommunalen Straßenbaulastträgern in NRW die Möglichkeit zu bieten, ihre Erfahrungen sowie Optimierungspotenziale zum und mit der mindertiefen Verlegung von Glasfaserleitungen beizutragen. Die Ergebnisse finden Sie in unserem Dokument Auswertung zur Abfrage Alternative Verlegemethoden in der Praxis.

Konventioneller Tiefbau

Eckdaten

  • Durch Baggerarbeiten werden Gräben zur Verlegung der Leerrohrsysteme ausgehoben; im Anschluss werden Leerrohre oder auch Erdkabel verlegt
  • Tiefe i.d.R. bei ca. 40-60 cm


Anwendungsszenarien

  • Realisierung von FTTH/B-Netzinfrastrukturen


Vorteile

  • Bekanntes/ erprobtes Verfahren; hohe Lebensdauer bei fachgerechter Ausführung
  • Durch das verringerte Volumen des Aushubs können sowohl Zeit als auch Kosten gesenkt werden
  • Verdichtung im Nachgang einfacher durchzuführen
  • Es werden keine speziellen Geräte zum Bau benötigt


Nachteile

  • Teures und zeitaufwändiges Verfahren
  • Relativ geringe Baustrecke pro Tag
  • Vorhandene Leitungen können beschädigt werden
  • Beeinträchtigung des Straßenverkehrs/ der Anwohner