Deutsche Glasfaser wiederum kommt nach eigenen Angaben durch die Kooperation ihrem Ziel näher, den ländlichen und suburbanen Raum Deutschlands schnell und umfassend mit Glasfaser zu versorgen.
"Wir freuen uns, dass Vodafone auf unser schnell wachsendes Glasfasernetz im ländlichen und suburbanen Raum setzt", wird Andreas Pfisterer, CEO der Deutsche Glasfaser Unternehmensgruppe, in einer am Montag vom Unternehmen verbreiteten Pressemitteilung zitiert. Darin wird hervorgehoben, dass Deutsche Glasfaser grundsätzlich auf Open Access setzt. Der freie Zugang zum Netz forciere den effizienten Glasfaserausbau und fairen Wettbewerb. "Von Open-Access profitieren alle: Die Glasfaser-Kunden auf dem Land haben Wahlfreiheit. Und wir als Unternehmen kommen über solche Wholesale-Partnerschaften unserem Ziel näher, die Regionen schnell und umfassend mit Glasfaser zu versorgen", so Pfisterer. "Wir bieten allen Telekommunikationsanbietern die Möglichkeit, unsere Infrastruktur zur Erweiterung ihres Leistungsangebots zu nutzen. Damit fördern wir den fairen Wettbewerb der Angebote und Leistungen und bringen den Glasfaserausbau in Deutschland voran."
Win-Win für beide Partner
Der Geschäftsführer Dr. Stephan Albers des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (BREKO), dessen Mitglied Deutsche Glasfaser ist, freute sich über die angekündigte Zusammenarbeit von Deutsche Glasfaser und Vodafone: "Die Vereinbarung unterstreicht, dass Open Access eine Win-Win für beide Partner ist und viele Unternehmen verstanden haben, dass wir gemeinsam beim Ausbau schneller vorankommen. Open Access ist längst keine Theorie mehr, sondern gelebte Praxis beim Glasfaserausbau." In der derzeitigen volkswirtschaftlich angespannten Phase gelte es mehr denn je, nachhaltig auszubauen und den Überbau bestehender Glasfasernetze zu vermeiden. Gleichzeitig mahnte der BREKO-Chef in der Mitteilung des Verbandes: "Die ambitionierten Glasfaserziele der Bundesregierung können wir nur erreichen, wenn insbesondere auch alle bundesweit agierenden Telekommunikationsunternehmen bereit sind, die Netze der ausbauenden Wettbewerber per Open Access zu nutzen." Die Androhung von Überbau geplanter oder bereits bestehender Glasfasernetze sei weder wirtschaftlich, noch vor dem Hintergrund knapper Bau- und Planungskapazitäten sinnvoll.
Der Bundesverband verweist auf eine Breko-Marktanalyse aus diesem Jahr, wonach die Bedeutung von Open Access-Kooperationen zunimmt. Vier Fünftel der BREKO-Netzbetreiber bieten bereits Open Access an und 23 Prozent der Glasfaseranschlüsse der BREKO-Netzbetreiber werden schon jetzt über Open Access-Partner vermarktet, Tendenz steigend.
Zeichen Brüssel und die Telekom
Auch der Verband für Telekommunikation und Mehrwertdienste (VATM) lobte in einem Statement die Open Access-Vereinbarung als "richtigen Weg". "Die neue Vereinbarung zwischen unseren beiden Mitgliedsunternehmen Deutsche Glasfaser und Vodafone bei FTTH-Anschlüssen ist ein sehr gutes Zeichen für den Glasfaserausbau und den Markt in Deutschland", so VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. "Open Access, also der diskriminierungsfreie Netzzugang, wird immer mehr gelebt – auch wie hier mit national vermarktenden Netzbetreibern. Die Open-Access-Kooperationen hierzulande zeigen, dass marktfähige Lösungen ohne Eingriff des Regulierers möglich sind." Dies sei auch ein wichtiges Signal für Brüssel.
Gerade erst verordnete die Bundesnetzagentur erstmals offenen Netzzugang. Mit der Netcom Kassel verdonnerte die Regulierungsbehörde einen Betreiber zu einem Open Access-Angebot für einen Konkurrenten bei einem geförderten Netz.
Beim Glasfaserausbau entstünden immer wieder neue Formen der Zusammenarbeit, so Grützner. "Das ist der richtige Weg für einen erfolgreichen Ausbau in Deutschland", glaubt er. Daher appelliere der VATM "eindringlich an die Telekom, diese Zusammenarbeit, wo immer sie möglich ist, zu nutzen und nicht mit Parallelausbau, Überbau und dem doppelten Aufreißen von Straßen zu drohen". "Unser Ziel muss ein gemeinsamer Ausbau und kein strategischer Überbau sein, damit wir die die Ausbauziele in Deutschland erreichen können."
Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.