Die Spuren des Glasfaserausbaus und dem umstrittenen Kampf der verschiedenen Anbieter beschäftigt Wülfrath – allen voran das Tiefbauamt – seit zwei Jahren. Denn seitdem das kommunale Glasfaserprojekt von Stadtwerken Wülfrath und Greenfiber an den Start ging, interessierten sich auch andere Anbieter auf einmal für die Kalkstadt. Zusätzlich liefen noch zwei geförderte Breitbandausbauprojekte.
Das Problem dabei, was auch viele Anwohner und Bürger verwundert und verärgert: Gerade erst hat eine Kolonne die Straße aufgerissen und die Stelle wieder geschlossen, rückt ein paar Tage später wieder eine Kolonne eines anderen Anbieters auf, um dort ebenfalls weitere Glasfaser zu verlegen. Und das, obwohl zum Beispiel Greenfiber ein Netz verlegt, das auch andere Anbieter nutzen können. Das Problem: Für den Ausbau der digitalen Infrastruktur dürfen Unternehmen einfach dort buddeln, auch wenn dort schon Glasfaser liegt. Die Kommune hat keine rechtliche Handhabe – sehr zum Ärger etwa von Bürgermeister Rainer Ritsche.
Deshalb nutzte er nun die Chance, diese Problematik bei einem Treffen mit Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese (SPD) anzusprechen. Im Rahmen ihrer Sommertour traf sie sich mit Ritsche sowie Jugend- und Sozialdezernentin Michaele Berster und dem Technischen Dezernenten Stefan Holl. „Straßen wiederholt aufzureißen, um weitere Glasfaserkabel neben vorhandene Glasfaserleitungen zu legen, müssen wir bei Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom sinnvollerweise nicht dulden. Dafür schreiben wir Konzessionsverträge aus. Das Breitbandnetz der Stadtwerke, das jedem Wülfrather Haushalt bzw. Betrieb eine Anschlussgarantie gibt, kann von jedem Provider von Telekommunikationsdienstleistungen angemietet werden, sodass der Wettbewerb zwischen den Dienstanbietern gewährleistet ist“, appellierte Ritsche an die Bundestagsabgeordnete, sich für entsprechende Rechtsänderungen zur Vermeidung des sogenannten Überbaus einzusetzen.
Zudem bemängelte er, dass diverse Drückerkolonnen von privater Seite auf den Weg gebracht worden sind, um den Wülfrather Kunden mit teilweise schlichtweg falschen Behauptungen die eigenen Glasfaseranschlüsse anzubieten. Griese sagte zu, sich bei der Bundesnetzagentur und dem privaten Glasfasernetzbetreiber dafür einzusetzen, dass ein Netzüberbau unterbleibt und unfairer Wettbewerb verhindert wird.
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