Wie das Hauptzollamt Dortmund am Standort Siegen mitteilte, wurden bei einer groß angelegten Razzia Durchsuchungsbeschlüsse an insgesamt 14 Orten in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bremen vollstreckt. Die Aktion umfasste 24 Objekte, darunter Privatwohnungen, Firmensitze und Steuerberaterbüros. Ziel der Ermittlungen ist eine mutmaßliche Tätergruppe aus Südwestfalen, die bundesweit im Breitbandausbau tätig sein soll. Den Verdächtigen werden unter anderem Steuerhinterziehung und das illegale Einschleusen von Arbeitskräften vorgeworfen.
Kompliziertes Firmengeflecht zur Verschleierung von Schwarzarbeit
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, ein verschachteltes Netzwerk aus angeblichen Subunternehmen und sogenannten Servicefirmen aufgebaut zu haben, um Schwarzarbeit in großem Umfang zu verschleiern. Der Schaden durch nicht gezahlte Sozialabgaben wird auf mehr als 4,4 Millionen Euro geschätzt. Die mutmaßlichen Täter sollen dafür gesorgt haben, dass zahlreiche Arbeitnehmer aus Drittstaaten ohne gültige Visa nach Deutschland gelangten und illegal auf Baustellen im Glasfaser-Ausbau tätig waren.
Waffenfunde und beschlagnahmtes Vermögen
An der groß angelegten Razzia waren rund 180 Polizisten und Zollbeamte beteiligt. Neben dem Zugriff auf Büros und Wohnungen der Beschuldigten wurden auch sechs Luxusfahrzeuge und Bargeld sichergestellt. Zudem wurden Bankkonten gepfändet. In zwei der durchsuchten Wohnungen stießen die Ermittler auf illegale Waffen. Die Razzia fand bereits am Dienstag statt, die Behörden informierten jedoch erst am Mittwoch über die Details.
Glasfaser-Ausbau in Deutschland
Der Ausbau des Glasfaser-Netzes in Deutschland schreitet schnell voran und gilt als entscheidender Schritt in der digitalen Infrastruktur. Glasfasertechnologie ermöglicht eine stabile und sehr schnelle Datenübertragung, weshalb Telekommunikationsfirmen stark in diesen Bereich investieren. Der Bedarf an Bauunternehmen, die Straßen aufreißen und die Kabelverlegung bis in die Haushalte übernehmen, ist enorm.
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