Die Gespräche mit Vertretern der wesentlichen Gläubiger seien weit fortgeschritten, teilte Tele Columbus am Samstag in Berlin mit. Ein Unternehmensvertreter sprach von einem „Befreiungsschlag“. Zu den Kreditkonditionen wurde zunächst nichts bekannt.
Damit kann das vor allem in Ostdeutschland vertretene Unternehmen seine ehrgeizigen Wachstumsziele umsetzen. Morgan Stanley war vor zwei Jahren mit der Maßgabe eingestiegen, dass Tele Columbus binnen zehn Jahren mehr als zwei Milliarden Euro in den Ausbau und die Aufrüstung des Kabelnetzes stecken werde.
Das Übernahmevehikel Kublai GmbH, das knapp 95 Prozent an der Tele Columbus AG hält, gehört zu 60 Prozent Morgan Stanley und zu 40 Prozent dem vorherigen Großaktionär United Internet.
Die Zeit für die Refinanzierung drängte, obwohl der Kredit erst in einem Jahr und die Anleihe erst im Mai 2025 fällig gewesen wären. Doch ohne frisches Geld wäre Tele Columbus nach eigenen Angaben im Zwischenbericht gegen Jahresende in eine Liquiditätslücke gefallen.
Den Anfang November fälligen Kupon auf die Anleihe hatte das Unternehmen angesichts der laufenden Verhandlungen nicht pünktlich bezahlt. Ende Juni lagen die flüssigen Mittel noch bei 34 Millionen Euro, allein im ersten Halbjahr waren sie um 70 Millionen gesunken. Bereits im Sommer hatten die beiden Hauptaktionäre deshalb 100 Millionen Euro als Gesellschafterdarlehen zugeschossen. Nun kommen 200 Millionen Eigenkapital hinzu.
Mit seinen Kabel- und Glasfasernetzen erreicht Tele Columbus mehr als drei Millionen Haushalte in Deutschland. In der ersten Jahreshälfte war der Umsatz auf 221,3 Millionen Euro ebenso leicht zurückgegangen wie das operative Ergebnis (Ebitda), das sich auf 86,8 (Vorjahr: 93,8) Millionen Euro belief. Zinsen und Abschreibungen drückten Tele Columbus aber erneut in die roten Zahlen.
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