Warburg. Und plötzlich geht alles ganz schnell: Jetzt macht auch der Eon-Konzern in Warburg mächtig Werbung. Wie es die Kommunikationsunternehmen Telekom und Sewikom ebenso tun. Sie planen den Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes in der Region.
Die Westconnect GmbH, eine Tochter von Eon, verspricht nun kostenlos Glasfaserkabel bis ins Haus zu bringen, wenn bis Ende Juni 40 Prozent der Haushalte in der Kernstadt und den Warburger Ortschaften Kunden werden.
Dass zukünftig ein DSL-Anschluss nicht mehr ausreiche, darauf machen alle aufmerksam. „Die transportierten Datenmengen werden sich in den kommenden fünf Jahren um das sechsfache erhöhen“, schreibt beispielsweise die Westconnect. Rund 11.500 Privathaushalte und Unternehmen in der Hansestadt könnten von einem Glasfaseranschluss profitieren und mit bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde ans Internet angeschlossen werden.
Das Unternehmen Westconnect wird am Dienstag, 7. März, ab 19 Uhr in der Stadthalle Bürgerinnen und Bürger über die Schritte in der Kernstadt und das Angebot informieren und für den Abschluss eines Vorvertrags werben. Am Dienstag, 14. März, findet um 19 Uhr ebenfalls in der Warburger Stadthalle eine entsprechende Infoveranstaltung für das Umland statt.
Im Stadtgebiet sind Werber unterwegs, auch hatte eine Postwurfsendung die Absicht der Eon-Tochter kundgetan. Nur die Haushalte in Calenberg, Herlinghausen und Dalheim erhielten keine Post. In den drei Dörfern liegt Glasfaser von der Netcom aus Kassel. Auch sie gehört zu Eon. „Die Anschlüsse kommen nicht von allein“, sagt Peter Brautlecht, Regionalmanager Breitband der Westconnect, die das Einverständnis der jeweiligen Eigentümer benötigt. Nur mit einer Genehmigung könnten Glasfaserkabel auf privaten Grundstücken verlegt werden. Der kostenfreie Glasfaseranschluss: nach der Vermarktungsaktion werde der Anschluss 1.500 Euro kosten.
Baldiger Ausbau in Scherfede und Rimbeck
Derweil hat die Deutsche Telekom angekündigt, in ausgewählten Ortschaften im Kreis Höxter mehr als 20.800 Haushalte und Unternehmen mit einem Gigabit-Glasfaseranschluss versorgen zu wollen. Konkret werde sie in Scherfede und Rimbeck mehr als 2.000 Anschlüsse bereits ab April legen, im Spätsommer dann im Warburger Norden knapp 3.300 Anschlüsse und zu Jahresbeginn 2024 im Süden der Stadt 2.760. Die Ausbauzusage sei nicht an eine Vorvermarktungsquote gekoppelt, hatte kürzlich Telekom-Sprecher Maik Exner gegenüber der „Neuen Westfälischen“ erklärt. Das Netz werde wie angekündigt ausgebaut. Weitere Interessierte können sich melden, wenn sie sich einen Anschluss wünschen. In den kommenden Wochen werde in den genannten Ortschaften und Straßenzügen über mögliche Vertragsabschlüsse informiert.
Sewikom hatte als erstes Unternehmen angekündigt, kreisweit Glasfaserleitungen in jeder Stadt und in jedem Dorf legen zu wollen. Bis 2027. Möglicherweise auch schneller. An Info-Abenden wie zuletzt in Dössel wurde und wird über das Angebot des Internets über Glasfaserkabel informiert. An den Plänen für den Glasfaserausbau will das Beverunger Unternehmen grundsätzlich festhalten, ungeachtet der jetzt so plötzlich nach vorn preschenden Konkurrenz. Die Sewikom will ausnahmslos alle zehn Städte und 124 Dörfer im Kreis Höxter in einem rund 2.000 Kilometer langen Netz zusammenschließen. „Wir werden alle wirtschaftlich erreichbaren Adressen mit einem Anschluss versorgen“, verspricht Geschäftsführer Kai-Timo Wilke. Natürlich hat die Hansestadt großes Interesse daran, dass ein leistungsfähiges Glasfasernetz im Stadtgebiet flächendeckend und in absehbarer Zeit ausgebaut wird. Ob und wie hängt davon ab, wie ernst es die Telekommunikationsunternehmen nehmen, Gebiete eigenwirtschaftlich auszubauen. Wenn ein privates Unternehmen in einem Bereich ein Glasfaserangebot macht, gibt es dafür keine staatliche Förderung.
Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale hat der Kreis Höxter auf seiner Homepage Fragen und Antworten zum Thema Internet unter der Rubrik „Verbrauchertipps“ zusammengefasst.
Den Link zur Pressemitteilung finden sie hier.